Apportieren - besonders schwerer Fall

Apportieren - besonders schwerer Fall

Beitragvon Mirfälltnixein » Di 18. Jan 2011 16:05

Hi,

ich suche immer wieder nach Möglichkeiten, die Maus vom Wildern abzulenken und sie auf Spaziergängen oder auch daheim beim Spielen zu fördern.

Zu ganz vielen Spielen müsste sie aber Gegenstände in die Schnauze nehmen oder sogar darin tragen oder sogar zu mir bringen. Tut sie aber nicht. Nichts davon. An den Zähnen oder im Fang hat sie auch keiner Verletzung oder Ähnliches. Kauen und beißen tut sie auch sehr gerne, aber etwas nach Aufforderung aufnehmen tut sie einfach nicht.

Wenn ich den Gegenstand mit Leberwurst bestreiche, legt sie sich dazu auf den boden unddann leckt ihn ab - nimmt ihn aber auch nicht auf.

Sie nimmt auch von selbst keine Stöckchen oder Ähnliches auf - sodass ich dieses angebotene Verhalten belohnen könnte.

Hat jemand eine Idee, was ich noch versuchen könnte?
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Re: Apportieren - besonders schwerer Fall

Beitragvon Belosheltie » Di 18. Jan 2011 16:06

Hast du es mit "Free Shaping" des erwünschten Verhaltens mit Hilfe eines Clickers schon versucht?
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Re: Apportieren - besonders schwerer Fall

Beitragvon Mini » Di 18. Jan 2011 16:31

Versuch erstmal NICHT, ihr das "ins-Maul-nehmen" zu clickern oder das andersartig beizubringen. Da ist eine für den Hund mehr als langweilige Sache (und bei euch ev mit Stress verbunden wenn sie es überhaupt nicht mag). Der Spaß soll am Ende darin bestehen, die Beute zu dir zurückzubringen, und selbst da ist es am Anfang egal ob sie sie dir vor die Füße spuckt oder nicht. So kleine Details würde ich erst dann formen (wenn sie dann nicht meist von alleine kommen) wenn der eigentliche Apport richtig sitzt.

Am besten kannst du ihr das schmackhaft machen wenn du zB eine alte Socke an eine Reizangel (kann ein Stock mit einer Schnur dran sein) bindest. Die Socke machst du dann durch zupfen lebendig und ziehst sie immer vom Hund weg (die Hasen flüchten ja auch vor dem Hund). Ich bin mir sicher, sie wird bald Spaß daran haben und die Socke jagen. Und schon hast du einen Ansatzpunkt.
Wenn sie es dann länger im Maul hat kannst du sie dafür in höchsten Tönen bewundern. Und später das Spielie gegen ein Lekkerlie tauschen und dich so langsam zum Apport hinarbeiten. Das sind aber mehrererere Einzelschritte. Führ' sie erstmal an den Anfang heran, mit Freude das Spieli ins Maul zu nehmen. Dann geht's weiter ;)

Noch ein Tipp: nicht gleich am Anfang die Beute von dir wegwerfen oder ev auf gut Glück hoffen das sie sie wiederbringt. Wenn du sie wegwirfst hast du keine Einwirkmöglichkeit mehr und sie findet es ev cool mit der Beute stiften zu gehen. Die Grundidee des Apportierens ist ja: "die Beute muss zu mir".
Lass sie erstmal Gefallen am ins-Maul-nehmen finden, dann am herumtragen, am abgeben und dann kannst du langsam daran gehen es wegzuwerfen.
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Re: Apportieren - besonders schwerer Fall

Beitragvon Fuzzy » Di 18. Jan 2011 18:20

Was hast denn für nen Hund, oder hab ichs überlesen?
Grüßle
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Re: Apportieren - besonders schwerer Fall

Beitragvon Sanchez » Di 18. Jan 2011 18:44

Wie ist das denn wenn du ihr kauknochen oder so gibst. verspeist sie die an ort und stelle oder trägt sie die in ihr körbchen oder sonstwohin. Was hast du denn für Material ausprobiert? Der RR meiner Freundin trägt zb nur dinge die weich sind.
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Re: Apportieren - besonders schwerer Fall

Beitragvon Mirfälltnixein » Mi 19. Jan 2011 08:33

Hallo Mini,

vielen Dank für Deine Tipps. Das mit der Angel werde ich mal versuchen und dann berichten, ob sie es macht.

Hallo Fuzzy,

es ist ein Schäferhund/Husky - Mix mit 24 kg - welche Schäferhundrasse genau, weiß ich nicht. Kurzhaarig aber sicher.
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Re: Apportieren - besonders schwerer Fall

Beitragvon Mirfälltnixein » Mi 19. Jan 2011 08:35

Hallo Sanchez,

harte Dinge an sich machen ihr nichts aus, und die trägt oder schleppt sie auch weg. Knochen z.B. schleppt sie aus ihrem Futternapf auf ihr Kissen und frisst sie da. Harte Leckerchen nimmt sie auch gerne. Deshalb glaube ich nicht, dass sie mit harten (zumindest handlichen, leichteren) Dingen keine Probleme hat.
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Re: Apportieren - besonders schwerer Fall

Beitragvon Mini » Mi 19. Jan 2011 10:59

Auch Schäferhundmixe können gute apportierer werden :D

Mirfälltnixein hat geschrieben:harte Dinge an sich machen ihr nichts aus, und die trägt oder schleppt sie auch weg.

Also ist es weniger eine Sache der Schnüss sondern eine Sache der Grundregeln.
Versuch es am Anfang aber ev dennoch mal mit anderen Dingen sie sie lieber ins Maul nimmt. Und am besten nicht gleich mit der Kaustange ;)

Ich habe so ziemlich von Anfang an Unterschiede gesetzt. Alles was sie mir draussen anschleppte und was nicht von mir kam muss mir erstmal gezeigt werden und dann entscheide ich ob sie es behalten darf oder nicht. Alles was sie mir drinnen anschleppte oder draussen zurückbrachte war Grund für viel Party. Mach aber nicht den Fehler und nehme ihr das was sie im Maul hat sofort ab um ihr ein Leckerlie reinzustopfen. Lobe sie erstmal das sie was trägt, bestaune das was sie im Maul hat. Wenn sie durch das beloben zu dir kommt: noch besser! Knuddle sie durch, fang mit dem Spieli ein Zerrspiel an, lass sie mit der Beute erstmal wieder ziehen oder bring ihr durch den Tausch mit Leckerlie schon ein "Aus" bei. Dann (so habe ich es gemacht) das Spieli wieder hergeben und sie quasi zum spielen freigeben. So kann keine Verknüpfung "Mami = Beute weg" entstehen. Im Gegenteil, bei dir ist mit der Beute Spaß angesagt.

Der eigentliche Schritt zum Apportieren ist dann nur noch minimal. Erstmal muss die Verknüpfung "Beute=viel Spaß bei Mama" sitzen. Das Apportieren fängt ja nicht damit an das man was wegwirft, sondern das du einen Hund hast der dir seien Beute freudig bringt.


Für meine kleine zB steht das Apportieren über Leckerlies, einfach weil ihr Trieb die Beute zu machen stärker ist als die Leckerlies. Das größte ist für sie also das Freigabekommando auf das sie wartet und nach dem sie dann zur Beute hetzen darf und sie mir freudig bringt *guckmalmama*. Da kann es dann auch passieren das sie mir mal draussen tote Tiere anschleppt :roll:
Ich belohne sie aber dennoch immer wenn sie mir die Beute bringt, je nach ihrem Arbeisteifer und Tagesform durch Leckerlies oder durch streicheln. Manchmal stört das sie auch, da reicht dann ein lobendes Wort (und dieser Blick *nee...störnich...weitergehts!*). Aber gelobt wird immer.
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Re: Apportieren - besonders schwerer Fall

Beitragvon Mirfälltnixein » Mi 19. Jan 2011 13:01

Hallo Mini,

vielen Dank für die weiteren Tipps.

Mir wäre es auch 10000x lieber, sie bringt mir die toten Tiere (ich werde dann sogar versuchen sie überschwenglich für das überaus hübsche tote Tier zu bewunden) und holt sich ein Leckerchen dafür ab als dass sie den stinkenden Kadaver (so wie jetzt) gleich an Ort und Stelle hinunterschlingt oder sich voll Wonne darin wälzt (wobei ich ihr das zähneknirschend zugestehe) ... Könnte also noch weitere, von mir noch gar nicht bedachte Vorteile haben, dass sie mir Sachen bringt...
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Re: Apportieren - besonders schwerer Fall

Beitragvon Mirfälltnixein » Do 20. Jan 2011 10:31

Hi, hier der Report wie es gestern mit der Angel funktioniert hat:

Ich hab die Stange mit Haken verwendet, mit der man die Klappe zum Dachboden öffnet, und ein Stück Paketschnur drangebunden und daran eines ihrer Plüschtierchen (passenderweise einen Fisch) befestigt.

Diese Konstruktion habe ich über den Boden gezogen, die Maus ist dem Fisch gefolgt und hat versucht, ihn zu fangen. Damit sie nicht gefrustet wird und die Lust verliert, habe ich sie recht bald den Fisch fangen lassen. Sie hat ihn ganz kurz in die Schnauze genommen und hochgeworfen. Beim 2. Mal fangen hat sie sich draufgelegt und ihn ordentlich durchgekaut und geschüttelt. Wir haben noch ein wenig weitergespielt und bald (hat insg. höchstens 5 Minuten gedauert) aufgehört, bevor sie sich langweilt.

Wenn ich sie sonst so mit ihrem Spielzeug beobachte, fällt mir auf, dass sie es immer nur kurz in die Schnauze nimmt (so wie den Fisch) und hochwirft. Länger in der Schnauze hält sie es gar nicht. Ich werde alle paar Tage mal mit der Angel mit ihr spielen und dann mal sehen, ob sie Gefallen daran findet. Zumindest einmal war sie nicht ganz und gar desinteressiert.
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